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Junge europäische Mode im Film - Das Projekt „Fashion Clips“ | MEHR

 

Ein europäischer Preis braucht internationale Ausstrahlungskraft. Die hat er natürlich per se schon durch seine Partner: global agierende Modeunternehmen, hochrangige Medienvertreter und renommierte Modehochschulen aus ganz Europa.

Doch die Welt muss sich auch ein Bild von den nominierten Kollektionen machen können. Junge Modeentwürfe sollen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Dafür sorgt das Filmprojekt „Fashion Clips“ an der Bauhaus-Universität Weimar. Dort übersetzen Studentinnen und Studenten der Mediengestaltung die nominierten Modekollektionen in aufregende kurze Modefilme. Gezeigt werden die Fashion Clips dann im so genannten Digital Show Room im Internet. Apolda goes global!

Doch wie überführt man die vielfach experimentellen Modeentwürfe mit ihren Farben, Texturen und Haptiken in die distanzierende Optik laufender Bilder? Gelingt es, die eigenen visuellen Ambitionen im Genre „Fashion Clip“ umzusetzen? Mal abgesehen von der logistischen Frage: kann man 30 Filme in dem engen Zeitraum zwischen Jurysitzung Mitte Februar und Anfang April drehen, schneiden und künstlerisch nachbearbeiten?

Man kann. Rund 18 Studentinnen und Studenten aus Weimar arbeiten derzeit an ebenso vielen kurzen Modefilmen für den diesjährigen Apolda European Design Award. Der Anspruch ist hoch, denn die jungen Mediengestalter wollen nicht einfach nur ein paar „Klamotten“ abfilmen. Vielmehr hat jede Kollektion ihre eigene Philosophie, ihren eigenen besonderen Stil – und bekommt ihren eigenen Film! Damit sich die Ideen hinter den Kollektionen auch in den Filmen wiederfinden, stimmen sich die Weimarer Studierenden eng mit „ihren“ Modedesignern ab. Es wird telefoniert und geskypt – gelegentlich kommen trotz der großen Entfernungen auch persönliche Begegnungen zustande.

Bereits vor drei Jahren arbeiteten Apolda European Design Award und Bauhaus-Universität Weimar erfolgreich zusammen. Damals entstanden mal klassische, mal experimentelle, aber immer ambitionierte Modefilme, die auch heute noch als „Visitenkarten“ für alle Beteiligten gelten können: für die Nachwuchsdesigner, die jungen Filmemacher und natürlich den Apolda European Design Award. Die Filme sind nach wie vor im Internet zu sehen, können geteilt und verschickt werden. Das hilft beim Netzwerken und vor allem der Karriere weiter.

Die Bauhaus-Universität Weimar nimmt auch den diesjährigen Award sehr ernst. Ein vierköpfiges Dozententeam leitet die Bachelor- und Master-Studierenden an. Prof. Wolfgang Kissel (Professur Medien-Ereignisse), Alexandra Janizewski, Jörg Heiß und Olaf Nenninger erarbeiten mit den jungen Filmemachern Konzepte, Storyboards und Drehbücher, entwickeln Drehpläne und Setdesigns. Gedreht wird größtenteils in einem Weimar Filmstudio. Die Aufnahmen entstehen vor blauen oder grünen Leinwänden, damit im Anschluss noch Spezialeffekte oder Hintergründe mit dem Computer eingebaut werden können.

Im Unterricht und am Filmset wird englisch gesprochen. Denn nicht nur die Modedesigner kommen aus aller Welt, auch viele der Weimarer Studierenden. Auf diese Weise sind tragfähige und vor allem kreative Partnerschaften entstanden: zwischen Chinesen und Schweizern, Deutschen und Ungarn, Libanesen und Polen. Und auch hier findet sich die Idee des Apolda European Design Awards wieder.

Anfang Mai, pünktlich zur Preisverleihung des Apolda European Design Awards 2017, wird die jüngste Generation der Fashion Clips fertig sein.
 

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